vipp Schulpsychologie Newsletter Nr. 4

1. Begrüssung zur 4. Ausgabe
2. Wie sind die Schulpsychologischen Dienste im Kanton Luzern organisiert?
3. Vipp Veranstaltung 'ADS und Schule' mit F. Grolimund
4. Nachteilsausgleich NTA
5. Resilienz
6. Psychische Gesundheit – Kampagne "Wie geht's Dir?"
7. Klassenausflüge zum Projekt "Kunst mit Asylsuchenden"
8. Rubrik: Empfehlenswerte Literatur und Links
9. Rubrik: Schule und Psychologie in der Presse
10. Rubrik: 'KEIN-Tipp' für Lehrpersonen und andere Menschen: Wer ist schuld? – Das ist Wurst!


1. Begrüssung zur 4. Ausgabe

Liebe Leserin, lieber Leser

Nach einem längeren Unterbruch freuen wir uns, Ihnen die vierte Ausgabe des 'vipp Schulpsychologie Newsletters' anbieten zu dürfen. Zum Einstieg werfen wir einen aktuellen Blick auf das Berufsfeld 'Schulpsychologie' im Kanton Luzern. Wie sind die Dienste im Kanton Luzern organisiert? In welchen Arbeitsgruppen beschäftigen sich die Schulpsychologinnen und  -psychologen?

Weitere Beiträge behandeln Abkürzungen, die zu täglichen Begleitern im Schulalltag geworden sind: ADS und NTA. Nicht minder bedeutend sind zwei weitere Begriffe, auch wenn sie noch nicht zu Abkürzungen geworden sind: Psychische Gesundheit und Resilienz.

Dann weisen wir Sie gerne auf Fachliteratur und empfehlenswerte Links hin, diesmal mit dem Schwerpunkt Lernen mit Kindern, sowie auf neu erschienene Artikel  rund um die Themen Schule und Psychologie.

Zu guter Letzt, wie immer, der 'KEIN-Tipp für Lehrpersonen und andere Menschen', wie von der Leserschaft gewünscht diesmal zum Thema  "Wer ist schuld?" – Das ist Wurst!

Um den Newsletter weiter zu verbreiten, empfehlen wir den Schulleitungen, in ihren schulinternen Info-Bulletins folgenden Satz zu übernehmen: Wer noch kein Abo des Schulpsychologie-Newsletter hat, dem sei ein Klick auf die Abo-Seite wärmstens empfohlen: Newsletter-Abo

Ihr Redaktionsteam

Myriam Achermann, SPD Kriens
Denise Baumeler, SPD Willisau
Ines Holzmann, SPD Rontal
Lothar Steinke, SPD Rothenburg
Claudia Pecorari, SPD Hochdorf (Vorsitzende Sektion Schulpsychologie Kt. Luzern)


2. Wie sind die Schulpsychologischen Dienste im Kanton Luzern organisiert?

Der Verband der Innerschweizer Psychologinnen und Psychologen vipp hat Peter Sonderegger, den Beauftragten für Schulpsychologie und Leiter der kantonalen Konferenz der Schulpsychologischen Dienste Luzern, gebeten, die Situation um die Schulpsychologie darzulegen. Neben Richtlinien, Zusammenarbeitsformen und Aufgaben wird ein spezielles Augenmerk auf den Umgang mit Verhaltensschwierigkeiten gerichtet. Mehr dazu: SchulpsychologieImKantonLuzern.pdf

Weitere Dokumente und Links:

Schweizerische Richtlinien zur Errichtung eines SPDs:
Herausgegeben von Schulpsychologie Schweiz – der Interkantonalen Leitungskonferenz der SPDs (SPILK, vormals IVL): Richtlinien-zur-Schulpsychologie.pdf

vipp Sektion Schulpsychologie:
Der VIPP unterhält eine Sektion Schulpsychologie. Der Vorsitz, der mit einer Vortsandmitgliedschaft verbunden ist, wurde im vergangenen Jahr von Brigitte Stucki (SPD Rontal), an Claudia Pecorari (SPD Hochdorf) weitergegeben.

Gründung Sektion Schulpsychologie Luzern.pdf

Pflichenheft Sektionsvorsitzende SPD Lu.pdf

Arbeitsgruppen aus der Kantonalen Konferenz der Schulpsychologischen Dienste Luzern:
Aktuell bestehen folgende Arbeitsgruppen: AG psychische Gesundheit, AG Migration, AG Nachteilsausgleich, AG Sonderschule Verhalten, AG Digital, Buchclub, kantonale Strategiegruppe und die AG Newsletter. Kurzbeschrieb aller Arbeitsgruppen: AGsKK-SPD.pdf


3. vipp Veranstaltung 'ADS und Schule' mit Fabian Grolimund

Am 16. September 2016 fand die Vipp-Weiterbildung zum Thema "AD(H)S und Schule: Wie Sie Kinder, ihre Eltern und Lehrpersonen psychologisch wirksam unterstützen können" im Romerohaus Luzern statt. Dozent war Fabian Grolimund - Psychologe und Experte im Bereich Lerncoaching. Sein Buch "Mit Kindern lernen" sowie die gleichnamige Homepage sind unter Schulpsychologinnen und Schulpsychologen verbreitete und geschätzte Praxisinstrumente. So war die Neugierde, Grolimund live kennenzulernen, bei vielen gross und die Erwartungen an den Tag entsprechend hoch.

Heute steht fest: Enttäuscht wurden wir auf keinen Fall. Im Gegenteil: Grolimunds Homepage wird in Zukunft wohl noch einige Klicks mehr zu verzeichnen haben. Auf authentische, humorvolle Weise und mit einer bewundernswerten Leichtigkeit gelang es ihm, lerntheoretische Grundlagen mit praktisch anwendbaren, konkreten Strategien zu verbinden. "Müllzeit", "Frust-Eis" oder "Motz-Zeit" sind nur einige Beispiele von Stichworten, die uns neue, kreative Ideen für das Verständnis und die Beratung von betroffenen Kindern und deren Bezugspersonen lieferten. Zum Nachlesen oder Vertiefen der Weiterbildung können das kürzlich veröffentlichte Buch "Erfolgreich lernen mit ADHS" (ISBN 978-3-456-85618-6) sowie die themenspezifische Homepage genutzt werden. www.lernen-mit-adhs.ch


4. Nachteilsausgleich NTA

Mit der Einführung des Nachteilsausgleichs im Kanton Luzern im vergangenen Jahr entstand zu Beginn einige Unsicherheit in dessen Handhabung. Auch unter den SPDs musste erst eine unité de doctrine gefunden werden. Viele SPDs haben danach Schul- und IF-Teams kürzere und längere Inputs angeboten. Hier verlinken wir stellvertretend eine der diversen verwendeten Powerpoint-Präsentationen: Nachteilsausgleich_SPD Hochdorf.pdf

Will man sich weiter vertiefen, dann empfehlen wir den folgenden 41-seitigen Bericht 'Nachteilsausgleich für Menschen mit einer Behinderung in der Schulbildung' von Caroline Colombo, Maria Harksen-Hörler und Edith Vogt-Hörler: Nachteilsausgleich_Schule.pdf

Im ersten Jahr lag die Rate an ausgesprochenen Nachteilsausgleichsmassnahmen zwischen 0.5 und 2%, gemessen an der Gesamtschülerzahl. Dies scheint uns für eine Anfangsphase vertretbar zu sein, da noch ein Nachholbedarf zu erwarten war. Wird die Rate jedoch auf eine 10-jährige Schullaufbnahn hochgerechnet, ergäben sich Prävalenzraten von 5 bis 20%. Dies wäre eindeutig zu hoch. Wir behalten das Thema deshalb auch aus statistischer Sicht im Auge.


5. Resilienz

An der gut besuchten DVS Tagung "Resilienzförderung konkret" vom 10.5.2017 haben gleich drei Schulpsychologinnen und VIPP-Mitglieder Workshops geleitet. Romiglia Eckert, Claudia Pecorari und Eva Kathriner beleuchteten die Themen 'Depression bei Schülerinnen und Schülern' sowie 'herausfordernde Elternkontakte'.

Das Thema wird aktuell bleiben. Die wichtigsten Grundgedanken zum Resilienz-Konzept hat Brigitte Stucki, SPD Rontal, in einem Übersichtsartikel zusammengetragen:

Resilienz - Was Kinder stark macht.pdf


6. Psychische Gesundheit – Kampagne "Wie geht's dir?"

Der Resilienz-Gedanke fliesst auch in die schweizerische Kampagne "Wie geht's dir? Wir reden über psychische Gesundheit und Krankheiten" ein. Die Föderation Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP, unser Dachverband, wirkt als Fach-Partner mit. Als lokaler Verband wirkt der Vipp in der Innerschweiz mit, mit Pressebeiträgen, Flyer-Verteilungen und sonstiger Öffentlichkeitsarbeit. Einen Überblick über die Kampagne gibt folgender Artikel: Kampagne-WieGehtsDir.pdf

Die nationale sowie die kantonale Seite www.wie-gehts-dir.ch und www.wie-gehts-dir.lu.ch  bieten Bestellmöglichkeiten für empfehlenswertes Kampagnenmaterial und Informationen zu den vier Bereichen: Gesprächstipps, gesund bleiben, Krankheiten verstehen und Hilfe finden und geben.


7. Klassenausflüge zum Projekt "Kunst mit Asylsuchenden"

Unser Redaktionsmitglied, Lothar Steinke, SPD Rothenburg, führt im Rahmen eines Seitenwechsel/INSL-Weiterbildungs-"Urlaubs" ein Kunstprojekt mit 15 Asylsuchenden durch. Vernissage: Samstag, 23.9.2017 um 16:00 Uhr, Ausstellung bis 8.Oktober täglich 9 - 21 Uhr. Es werden Führungen, afghanisches und eritreisches Mittag-/Abendessen sowie Apéros angeboten, für Einzelpersonen und Gruppen – vielleicht etwas für Ihr Team? Für Schulklassen werden während zwei Wochen, 18.-29.September 2017, Führungen durch die Asylsuchenden angeboten. Weitere Informationen zum erstaunlichen Ausstellungsort mit den ausgebauten Futtersilos in Emmen sowie zu den Anmelde- (und Spende-) Möglichkeiten finden sich unter www.kunstsilo.ch.


8. Rubrik: Empfehlenswerte Literatur und Links

Im Zusammenhang mit verhaltensauffälligen, hyperaktiven, autistischen oder auch "bloss" minderleistenden Schülerinnen und Schülern gerät immer mehr das neuropsychologische Konzept der Exekutiven Fuktionen in den Fokus. Wer sich mehr als den Wiki-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive_Funktionen zu Gemüte führen möchte, dem sei das Buch Schlau, aber... von Peg Dawson und Richard Guare empfohlen, ISBN 978-3-456-85680-3. Oder besser noch die Originalfassung in Englisch: Smart but Scattered, ISBN 978-1-59385-445-4. Es enthält Tipps und Übungen zu den Hauptbereichen Impulskontrolle, Arbeitsgedächtnis und kognitive Flexibilität.

Die genannten Hirnfunktionen können auch spielerisch gefördert werden. Eine Liste mit Spielen, die im Kindergarten oder in der Schule Anwendung finden oder Eltern empfohlen werden können, kann bei der Universitätsklinik für Kinderheilkunde (Universitätsspital Bern) in Form einer Broschüre, die periodisch aktualisiert wird, bestellt werden:
http://www.kinderklinik.insel.ch/de/unser-angebot/neuropaediatrie/ --> Spielliste Kinder / Jugendliche


9. Rubrik: Schule und Psychologie in der Presse

Das Angebot "Beziehungsförderndes Spiel in Schulklassen" der Schulunterstützung der Stadt Luzern hat den diesjährigen Anerkennungspreis des Kantons Luzern erhalten. Wir gratulieren diesem Spin-Off des SPDs und Ruth Enz als Initiantin. kanton-tabloid-17.pdf#page=8

Vipp-Vorstandsmitglied Stafan Caduff ist als Schulpsychologe in Sempach und privat als Medienpsychologe tätig. Im Interview auf Tele1 gibt er Antworten zur Rolle der Medien bei der Berichterstattung über Terroranschläge. Das Interview ist auf seiner Website veröffentlicht: sapia.ch

Einige Vipp Mitglieder schreiben Antworten für die Ratgeber-Rubrik der Luzerner Zeitung. Der letzte Artikel von Margareta Reinecke widmete sich dem Thema Sitzordnung in Schulklassen.
www.vipp.ch/?Ueber_uns___Publikationen


10. Rubrik "KEIN-Tipp für Lehrpersonen und andere Menschen" Nr. 4

Von Lothar Steinke

Gute Psychologen stellen Fragen und geben keine Tipps. Denn nur der Klient ist echter Experte seiner Lebensumstände. Und - viel wichtiger - wenn's nicht funktioniert, wird's auf den Tippgeber abgeschoben und man wird - Schwups - zum schlechten Psychologen.

Da aber IMMER ALLE und ZU ALLEM Tipps wollen, gebe ich in dieser Rubrik jeweils trotzdem sowas Ähnliches ab. Einiges hab ich aus Büchern, von Kollegen oder in den letzten 20 Jahren meinen Klienten abgeschaut, Anderes selbst erdacht und – mitunter erfolglos - eingesetzt. Drum denken Sie dran: Dies ist KEIN Tipp! Setzen Sie ihn NICHT um!    .....    Heute zum Thema:


WER IST SCHULD ?   DAS IST WURST !

"Er hat angefangen." "Zuerst hat sie's mir weggenommen!" "Er wusste, dass er Eine kriegt, wenn er mich provoziert." "Ich war's nicht." Nach Zoff tönt's meistens so.

Und nun ist der Ball bei Ihnen. Ein gerechter Schiedsspruch über Schuld und Strafe wird erwartet. Doch Sie können nur verlieren. Denn die Datenlage ist meist dünn. Bestrafe ich den Falschen, sieht er sich bald in der ungerechtfertigten Sündenbock-Rolle und meine Beziehung zu ihm – die ich später wieder brauche – wird torpediert. Gleichzeitig verbessert sich meine Position gegenüber dem Geschonten auch nicht. Denn gerade er weiss, dass auf mein Gerechtigkeitsurteil kein Verlass ist.

Darf ich als Erzieher denn gar nie ein Urteil fällen? Doch.


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6004 Luzern

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