Die letzten Wochen des Jahres sind angebrochen. Zeit, die Weihnachtsgeschenke zu besorgen, das Festtagsmenü zusammenzustellen oder die Silvester-Party zu organisieren. Zeit auch, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und die Erlebnisse der letzten Monate Revue passieren zu lassen. Und Zeit, Pläne für das neue Jahr zu schmieden und vielleicht schon lang gehegte Träume in Angriff zu nehmen.
In der aktuellen 6. Ausgabe unseres Newsletters wollen auch wir einen Blick zurück werfen, z. B. auf 25 Jahre Schulpsychologie als kommunaler Dienst oder auf den 1. Schweizer Schulpsychologie-Kongress in Biel.
Einen Blick nach vorn hingegen wagt Brigitte Stucki, die neue kantonale Beauftragte für Schulpsychologie, in unserem Interview. Wie viele andere SchulpsychologInnen führt auch sie übrigens den Titel "Fachpsychologin für Kinder- und Jugendpsychologie FSP". Haben Sie sich schon gefragt, was das genau bedeutet und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um diesen Titel zu erhalten? Wir erklären es Ihnen.
Geschmiedet sind Pläne recht schnell, oft hapert es allerdings an der Umsetzung all der guten Vorsätze, da man nicht so lange auf Erfolgserlebnisse warten möchte oder mittendrin das grosse Ganze aus den Augen verliert. Informationen zur Selbststeuerung und deren Verbesserung finden Sie in Abschnitt 4 "Exekutive Funktionen".
Den Schwerpunkt der Rubrik Fachliteratur und Links bildet dieses Mal das Thema "Elternbildung".
Für alle Eiligen (und natürlich alle Leserinnen und Leser, die sich diesen Beitrag gewünscht haben), folgt anschliessend der 'KEIN-Tipp für Lehrpersonen und andere Menschen‘ zum Thema "Triple T: Toll, Tipp und Tschüss - Schnelle Hilfe für langsame Lerner". Dieser schliesst übrigens nahtlos an den KeinTipp Nr. 2 an.
Wir wünschen Ihnen besinnliche, anregende und erholsame Feiertage sowie viel Vergnügen mit der folgenden interessanten Lektüre.
Um den Newsletter weiter zu verbreiten, empfehlen wir den Schulleitungen, in ihren schulinternen Info-Bulletins folgenden Satz zu übernehmen: Wer noch kein Abo des Schulpsychologie-Newsletter hat, dem sei ein Klick auf die Abo-Seite wärmstens empfohlen: Newsletter-Abo
Ihr Redaktionsteam
Myriam Achermann, SPD Kriens
Ines Böhler, SPD Malters
Denise Eichenberger, SPD Willisau
Ines Holzmann, SPD Rontal (Leitung Redaktionsteam)
Lothar Steinke, SPD Rothenburg
Claudia Pecorari, SPD Hochdorf (Vorsitzende Sektion Schulpsychologie Kt. Luzern)
Starterfolg für den 1. Schweizer Schulpsychologie-Kongress
Der Kongress zum Thema "Bindung und Beziehung im schulischen Kontext" vom 9./10. November 2018 in Biel war ein grosser Erfolg. Mit durchschnittlich 500 Kongressbesuchern pro Tag wurden die Erwartungen des Organisationskomitees deutlich übertroffen. Der Kongress zog nicht nur Fachpersonen aus der Psychologie an. Auch Fachpersonen aus der Schule und Therapie waren sehr gut vertreten.
Seit Langem ist klar, dass die Gestaltung der Beziehung für die kindliche Entwicklung zentral ist. In den letzten Jahren hat man dem Thema auch im Kontext des schulischen Lernens grössere Bedeutung zugemessen. Verschiedene renommierte Fachleute aus ganz Europa kamen zu Wort und beleuchteten verschiedene Blickwinkel aus Forschung, Lehre und der schulpsychologischen Praxis. Einen kleinen Eindruck vermittelt die folgende Sammlung von Zitaten.
"vipp Newsletter Schulpsychologie" im Gespräch mit Brigitte Stucki, lic. phil., Fachpsychologin für Kinder- und Jugendpsychologie FSP. Als neue Beauftragte leitet Frau Stucki die Kantonale Konferenz der Luzerner Schulpsychologinnen und -psychologen und koordiniert die Entwicklung der Schulpsychologie im Kanton. Welches Frau Stuckis neue Aufgaben sind, was sie als richtungsweisend für die nächsten Jahre sieht und einiges mehr erfahren Sie im Interview.
Exekutive Funktionen sind derzeit in aller Munde. So neu ist die Feststellung allerdings nicht, dass in ungewohnten, herausfordernden Situationen andere Verhaltensweisen gefordert sind als in der alltäglichen Routine. Bereits in den 1990er Jahren sind umfangreiche Publikationen zu Selbstregulationsprozessen erschienen. Relativ neu hingegen ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass das individuelle Ausmass der Selbststeuerung sowohl den Erfolg in Schule und Beruf als auch hinsichtlich Gesundheit und Beziehungen entscheidend mitbeeinflusst und zum Teil genauso gut vorhersagen kann wie die kognitive Leistungsfähigkeit. Umso wichtiger ist es, dass nicht nur schulische Fachpersonen sondern auch Eltern wissen, was man unter exekutiven Funktionen versteht und wie man diese fördern kann. Aus diesem Grund haben Schulpsychologen des Kantons Luzern einen Flyer zur Abgabe an die Erziehungsberechtigten erstellt. Zudem sind in den letzten Jahren hilfreiche Apps und Bücher publiziert worden, von denen wir eine Auswahl vorstellen.
Grundvoraussetzung, um als Schulpsychologe oder Schulpsychologin zu arbeiten, ist ein Hochschulabschluss auf Masterstufe in Psychologie. Eine grosse Mehrheit der Schulpsychologen und -psychologinnen bildet sich im Verlauf ihrer praktischen Tätigkeit zusätzlich zum Fachpsychologen oder zur Fachpsychologin in Kinder- und Jugendpsychologie weiter. Was bedeutet dies? Es handelt sich um eine berufsbegleitende Weiterbildung, die dazu dient, sich mit den Grundlagen sowie aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychologie auseinanderzusetzen und dieses Wissen fortlaufend mit den eigenen Berufserfahrungen zu verknüpfen.
Nebst thematischen Kursen bildet die bewusste Reflexion der eigenen Berufspraxis durch regelmässige Inter- und Supervision einen wesentlichen Teil der Weiterbildung. Ein Ergebnis dieser Reflexion ist unter anderem die Praxisforschungsarbeit, in der konkrete Hilfsmittel für die eigene berufliche Arbeit entwickelt werden. Die Titel zweier kürzlich veröffentlichter Praxisforschungsarbeiten von im Kanton Luzern tätigen Schulpsychologinnen sind unten aufgeführt.
Insgesamt dauert die postgraduale Weiterbildung ungefähr drei bis vier Jahre und führt am Ende zum eidgenössisch anerkannten Titel "Fachpsychologe/Fachpsychologin für Kinder- und Jugendpsychologie FSP".
Vor 25 Jahren wurde der Schulpsychologische Dienst im Kanton Luzern vom kantonalen zum kommunalen Aufgabengebiet erklärt. Viele der heutigen Dienste entstanden damals und feiern dieses Jahr ein Jubiläum.
In seiner Chronik (2018) blickt der SPD Dagmersellen auf die Geschichte der Schulpsychologie zurück. Der SPD der Stadt Luzern ist um einiges älter und durfte dieses Jahr bereits sein 75-jähriges Bestehen und Wirken feiern.
Die Leiterin des SPD der Stadt Luzern, Ruth Enz, führte in ihrer Rede anlässlich der Jubiläumsfeier durch die spannende Entwicklung des SPDs Luzern.
elternbildung.ch informiert darüber, was Kinder brauchen, damit sie gut und gesund aufwachsen können. Die Webseite bietet Eltern, Erziehenden und Fachpersonen Orientierungshilfen bei der Suche nach dem passenden Erziehungsstil und Elternbildungsangeboten. Aktuell wird monatlich ein neues Elternbildungsthema (z. B. Hausaufgaben, Digitale Medien, Mobbing) anhand von Postern dargestellt, welche auch als A4 Flyer gratis zum Download zur Verfügung stehen.
Erziehungswissen in 12 Sprachen: Mit der Eltern-PushApp parentu erhalten Eltern mit Kindern von 0 bis 16 Jahren direkt Informationen rund um die Erziehung und die kindliche Entwicklung. Die Inhalte entsprechen den Entwicklungsphasen der Kinder und informieren in der Muttersprache. Kurze verständliche Texte, Bilder, Kurzfilme und Audio-Files sind genau dann abrufbar, wenn die Eltern dafür Zeit finden: auf dem Arbeitsweg, in der Kaffeepause oder am Küchentisch. Gerade Eltern aus vulnerablen Gruppen werden heute schlecht oder gar nicht erreicht. Mit parentu trägt man die Geburtstage der Kinder ein und erhält zu allen periodisch altersangepasste Erziehungsinformationen. www.parentu.ch oder als Handy-App.
Laut einer aktuellen Studie von Pro Mente Sana leiden zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung im Verlauf ihres Lebens schon einmal unter psychischen Problemen – dennoch ist die psychische Gesundheit das ein Tabuthema.
Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz möchte deshalb mit ihrer Kampagne "Wie geht’s dir?" für psychische Probleme sensibilisieren und die Stigmatisierung gleichzeitig aufbrechen, indem darüber geredet wird. Auf der dazugehörigen Webseite erhalten interessierte Personen hilfreiche Ideen, wie man ein solches Gespräch führen könnte.
Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Professionen erläutern in diesem Artikel anhand eindrücklicher Beispiele aus der Praxis, was Kinder stärkt und was sie schwächt. Dabei gibt es Schutzfaktoren (äussere Umstände) und Resilienzfaktoren (innere Widerstandskraft). Hier finden Sie Antwort auf die Frage, wie man Kinder in ihrer Widerstandskraft stärken kann, sodass sie gewappneter gegenüber widrigen Umständen werden.
Stress oder gar Erschöpfung bei Kindern und Jugendlichen sind immer häufiger Thema in den Medien. Im Interview mit der Zentralschweiz am Sonntag vom 26. August 2018 berichtet Basil Eckert, Schulpsychologe im Kanton Schwyz, über die Tücken unserer heutigen Leistungsgesellschaft.
Von Lothar Steinke, SPD Rothenburg
Gute Psychologen stellen Fragen und geben keine Tipps. Denn nur der Klient ist echter Experte seiner Lebensumstände. Und - viel wichtiger - wenn's nicht funktioniert, wird's auf den Tippgeber abgeschoben und man wird - Schwups - zum schlechten Psychologen.
Da aber IMMER ALLE und ZU ALLEM Tipps wollen, gebe ich in dieser Rubrik jeweils trotzdem sowas Ähnliches ab. Einiges hab ich aus Büchern, von Kollegen oder in den letzten 20 Jahren meinen Klienten abgeschaut, Anderes selbst erdacht und – mitunter erfolglos – eingesetzt. Drum denken Sie dran: Dies ist KEIN Tipp! Setzen Sie ihn NICHT um! ..... heute zum Thema:
TripleT: Top – Tipp – Tschüss ! Schnelle Hilfe für langsame Lerner.
Träge, trödelnd, teilleistungsschwach. So können Kinder wirken, wenn sie die Kurve bei einer Aufgabe verpasst haben. Nicht nur auf uns. Auch auf sich selbst. "Ein Kind am Berg? Da muss ich helfen!" "Schliesslich will ich als Lehrperson genau für diese Kinder da sein. Nicht immer nur für die Aufmüpfigen, die meine Helfer-Zeit auffressen!" "Schliesslich bin ich Mutter, Vater. Habe sonst schon wenig Zeit, um mit ihnen zu spielen. Wenigstens helfen sollte ich, wenn's nötig ist!"
Doch Achtung, eine Falle schnappt zu! Müssen wir uns oder die Kinder in den Aktiv-Modus bringen? Vergeude ich nur Zeit im Helfer-Trip? Gerät das Kind in Abhängigkeit? Sind es immer die gleichen fünf?
Wenn helfen hilft, dann hilf. Aber wenn sich in Übungssequenzen oder bei Hausaufgaben die oben genannten Fragen stellen, wenn Kinder nicht mehr wissen, was sie fragen wollten, bis man endlich bei ihnen ist, wenn Frager-Hände nach oben schiessen, bevor die Aufgabe fertig erklärt wurde, und wenn wegen Verhaltensschwierigkeiten keine Zeit für fachliche Hilfen mehr bleibt, …… dann ist es Zeit für TripleT.
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Daniela Meier
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