Liebe Leser*innen
Wir freuen uns, Ihnen die 9. Ausgabe des "vipp Schulpsychologie Newsletters" vorstellen zu dürfen. Dieser beinhaltet eine Fülle an verschiedenen Themen. Unter anderem geht es um die neuen Richtlinien zur Diagnosestellung einer Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), die neuen Regelungen betreffend Nachteilsausgleich beim Übertritt in die Berufsschule sowie um das Thema Sonderschulung.
Wollten Sie schon immer auf verständliche Art und Weise und innerhalb von 5 Minuten erklärt haben, was die Aufgaben der drei Fachdienste Schulpsychologie, Logopädie und Psychomotorik sind? Dann dürfen Sie den Videoclip vom SPD Rontal nicht verpassen.
Wie immer verweisen wir Sie auf spannende Fachliteratur und Presseartikel und schliessen mit dem KEIN-Tipp für Lehrpersonen und andere Menschen ab. Heute zum Thema "Feedforward statt -back". Viel Vergnügen!
Um den Newsletter weiter zu verbreiten, empfehlen wir den Schulleitungen, in ihren schulinternen Info-Bulletins folgenden Hinweis zu übernehmen: Vor kurzem ist eine weitere Ausgabe des Schulpsychologie-Newsletters erschienen. Wer noch kein Abo hat, dem sei ein Klick auf die Abo-Seite wärmstens empfohlen: Newsletter-Abo.
Ihr Redaktionsteam
Ines Holzmann, SPD Rontal (Leitung Redaktionsteam)
Myriam Achermann, SPD Kriens
Selina Anderhub, SPD Hochdorf
Eva Buholzer, SPD Sursee
Denise Eichenberger, SPD Willisau
Lothar Steinke, SPD Rothenburg
Claudia Pecorari, SPD Hochdorf (Vorsitzende Sektion Schulpsychologie Kt. Luzern)
Im Kanton Luzern sind die Schulpsychologischen Dienste für die Diagnostik von Lese-/Rechtschreibstörungen bei Schüler*innen der Volksschule zuständig. Im Rahmen einer kantonalen Arbeitsgruppe wurden die bisherigen Diagnoserichtlinien und Empfehlungen unter Einbezug der aktuellen Forschungsergebnisse überarbeitet. Die neuen Richtlinien orientieren sich am DSM-5 (Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen). Im Unterschied zu früher steht die IQ-Diskrepanz (Unterschied zwischen Lese-Rechtschreibleistung und Intelligenz) weniger stark im Zentrum, sondern es wird mehr Gewicht auf die eigentlichen Leistungen im Lesen und/oder in der Rechtschreibung im Vergleich zur Klassennorm gelegt. Eine Checkliste, die in Anlehnung an diejenige des Schulpsychologischen Dienstes der Stadt Zürich erstellt wurde, gibt einen Überblick über die Kriterien, die bei der Diagnosestellung berücksichtig werden.
In letzter Zeit entstanden immer wieder Fragen und Unklarheiten im Übertritt an eine Berufs- oder andere Mittelschule betreffend Zuständigkeiten und Abklärungsstellen im Zusammenhang mit dem NTA. Die Schulberatung Kanton Luzern ist erst zuständig nach der obligatorischen Schulzeit, und der kommunale Schulpsychologische Dienst (SPD) macht keine Überprüfungen mehr am Ende der Sekundarstufe. Diese Lücke soll durch eine neue Regelung im Umgang mit dem NTA geschlossen werden.
Neu können die Eltern die letzte Fördervereinbarung der Sekundarstufe I sowie die Bescheinigung des SPD der letzten Überprüfung der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung (DBW) überreichen und so einen NTA auch auf dieser Ausbildungsstufe ohne erneute Abklärung geltend machen.
Merkblatt Ablaufschema NTA an der Volksschule (pdf)
Im Herbst starten die Schulpsychologischen Dienste des Kantons Luzern wieder in die Phase der Sonderschulabklärungen. Im Newsletter 7 wurde Ihnen das standardisierte Abklärungsverfahren (SAV) vorgestellt, mit welchem sich die Schulpsychologischen Diensten seit längerer Zeit beschäftigen. Ab diesem Schuljahr werden im Kanton Luzern alle Sonderschulabklärungen gemäss SAV durchgeführt und dokumentiert.
Die Abläufe und Zuständigkeiten rund um das Thema Sonderschulung sind komplex. Der SPD Rothenburg hat im Rahmen eines Eröffnungstages eine PowerPoint-Präsentation für Lehrpersonen zum Thema Sonderschulung im Kanton Luzern zusammengestellt. Die Präsentation fasst auf kurze und prägnante Weise die wichtigsten Infos und Abläufe zusammen.
PowerPoint-Präsentation Sonderschulung im Kanton Luzern
In einem fünfminütigen Video stellen sich die drei Fachdienste Schulpsychologie, Logopädie und Psychomotorik vor.
- Wer sind wir?
- Was machen wir?
- Wie kommen Sie mit uns in Kontakt?
Dieser Video-Clip ist über Youtube unter "Schuldienste Rontal" zu finden. Er eignet sich für Lehrpersonen, um die Schuldienste am Elternabend vorzustellen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Hilfe des Videos den Eltern bei Elterngesprächen zu erklären, bei welchem Fachdienst sie ihr Kind anmelden sollen. Durch die Visualisierung, die einfache Sprache und die Untertitel wird es auch Eltern mit wenig Deutschkenntnissen ermöglicht die Informationen zu verstehen.
Die Föderation Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP) hat in enger Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schulpsychologie Schweiz - interkantonale Leitungskonferenz (SPILK) sowie mit der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie (SKJP) detaillierte Stellenprofile für Schulpsycholog*innen erarbeitet. Die deskriptiven Stellenprofile werden durch ein Positionspapier mit argumentativer Funktion ergänzt. Damit werden erstmals schweizweit minimale Standards für die Berufsqualifikation sowie für die Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Arbeitsfeld Schulpsychologie definiert. Das erarbeitete Positionspapier geht sowohl auf die Anerkennung der spezifischen Kompetenzen, Ressourcen, Aus- und Weiterbildung als auch auf Lohnempfehlungen und die Wichtigkeit der Unabhängigkeit von Schulpsycholog*innen ein. Die Stellenprofile und das Positionspapier geben Anhaltspunkte, welche es den Schulpsycholog*innen erlauben, ihre Kompetenzen gegenüber anderen Fachpersonen zu definieren.
Immer mehr Lehrpersonen vermitteln ihren Schüler*innen neben wichtigen Inhalten auch Lernstrategien. Dabei machen viele die frustrierende Erfahrung, dass Kinder und Jugendliche diese nicht annehmen oder nicht ausprobieren möchten. Sandra Andermatt, Schulpsychologin in Horw und Lerncoach Zentralschweiz (sternenklar-lernen.ch), erarbeitete für die DVS-Frühlingstagung einen Workshop, um aufzuzeigen wie Kinder dazu geführt werden können, mit verschiedenen Lernstrategien zu experimentieren, und welche Lernstrategien Kinder und Jugendliche nach dem Prinzip "weniger ist mehr" unbedingt kennenlernen sollten. Sie stellt die dafür erarbeiteten Folien interessierten Lehrpersonen zur Verfügung. Es wird der Frage nachgegangen, weshalb Kinder und Jugendliche Lernstrategien skeptisch gegenüberstehen und auch gute Lernstrategien oft nicht annehmen. Weiter wird darauf hingewiesen, welche wichtigen Prinzipien bei der Vermittlung von Lernprinzipien beachtet werden sollen, damit die Lernenden neue Strategien ausprobieren und dauerhaft in ihr Repertoire übernehmen. Es gilt also, die Lernenden für das Thema Lernstrategien zu begeistern.
Wer sich noch intensiver mit dem Thema “Lernen lernen” beschäftigen möchte, findet dazu einen kostenlosen Online-Kurs für Lehrkräfte (und Eltern) auf https://www.mit-kindern-lernen.ch/meine-schueler/online-kurs-fuer-lehrkraefte
PowerPoint-Präsentation Lernstrategien DVS Frühlingstagung (pdf)
Von Lothar Steinke
Gute Psychologen stellen Fragen und geben keine Tipps. Denn nur der Klient ist echter Experte seiner Lebensumstände. Und - viel wichtiger - wenn's nicht funktioniert, wird's auf den Tippgeber abgeschoben und man wird - Schwups - zum schlechten Psychologen.
Da aber IMMER ALLE und ZU ALLEM Tipps wollen, gebe ich in dieser Rubrik jeweils trotzdem sowas Ähnliches ab. Einiges hab ich aus Büchern, von Kollegen oder in den letzten 20 Jahren meinen Klienten abgeschaut, Anderes selbst erdacht und – mitunter erfolglos - eingesetzt. Drum denken Sie dran: Dies ist KEIN Tipp! Setzen Sie ihn NICHT um! ..... Heute zum Thema: Feedforward statt -back
Welche Botschaft bevorzugst Du?
"Da Du eine schlechte Selbstbeobachtungsfähigkeit hast und zudem nur ungenau beurteilen kannst, worauf es ankommt, gebe ich – da ich das besser kann – Dir eine Rückmeldung darüber, was Du gemäss meinen objektiven Kriterien gut oder weniger gut gemacht hast."
Oder: "Da ich Dir vertraue, dass Du weisst was gut ist und es eigentlich gut machen willst, erinnere ich Dich, kurz bevor es darauf ankommt, nochmals an deinen Plan, oder helfe zu überlegen, welche kritischen Momente auftreten können und was für Handlungsalternativen Du dann haben wirst."
Also: Such Dir zwei, drei Merksätze oder Ideen aus dem folgenden Text, die Dich ‘gluschtig’ machen, in den nächsten Tagen auszuprobieren. Ganzer Artikel...
Welchen KEIN-Tipp möchten Sie im nächsten Newsletter?
Daniela Meier
Spitalstrasse 25
6004 Luzern
Telefon 041 511 25 52
Sekretariatszeiten
Dienstag 8.30 bis 11.30 Uhr
Freitag 8.30 bis 11.30 Uhr
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